Die Förderung einer zirkulären nachhaltigen Bioökonomie für ein nachhaltiges Wachstum mit Umweltschutz steht weltweit auf der gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Agenda. Das Pariser Klimaabkommen von 2015, der europäische "Green Deal", die am 15.01.2020 vom Bundeskabinett verabschiedete nationale Bioökonomie-Strategie und die am 04.06.2019 veröffentlichte Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg” belegen eindrucksvoll die Breite der Bewegung. Die Verwirklichung der Bioökonomie ist eine globale Aktivität, die Wirtschaft, Gesellschaft und Politik gleichermaßen angeht. Sie erfordert den Schulterschluss zwischen Interessensgruppen, Wissenschaftlern und Anwendern – und das branchenübergreifend.
Die aktuell dominierende Wirtschaftsweise basiert schlussendlich auf fossilen Rohstoffen, die neben Ihrer Endlichkeit den Klimawandel durch CO2 Emissionen forcieren. Eine ökonomisch und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsform erfordert daher eine Abkehr von der Nutzung fossiler Ressourcen hin zu der Kreislaufführung der chemischen Elemente mit Kohlenstoff (-verbindungen) als einer zentralen Ressource. Die damit verbundene Transformation gesellschaftlicher Lebensweisen und wirtschaftlicher Prozesse ist eine tiefgreifende Veränderung zum jetzigen ‚way-of-life‘.
Der Translations-Hub Valorization of Bioresources – Urban (ValBio-Urban), von Wissenschaftlern der Universität Stuttgart ins Leben gerufen, möchte dazu beitragen, diese Transformation in Baden-Württemberg erfolgreich zu gestalten. Ganz bewusst soll der Schulterschluss zwischen Forschenden des ValBio-Urban Konsortiums und Anwender*innen in Baden-Württemberg gesucht werden, um lokal Problemlösungen zu ermöglichen. Dezidiert erforschen die vorgestellten Projekte die Umsetzbarkeit von Ideen und Technologien der ValBio-Partner mit branchen- und sektorübergreifende Firmen und Interessensverbänden.
Die Schwerpunkte der Zusammenarbeit spiegeln die Kompetenzen des Kernteams wider: Biobasierte Produktion von Roh- und Werkstoffen aus Bioabfällen, Bioverfahrenstechnik, Bioraffineriekonzepte, Bioenergie und integrierte Energiesysteme, Umwelttechnik und sozio-technische Analyse. Darüber hinaus runden methodische Kompetenzen z.B. zu life-cycle-Analysen, Ökobilanzen und Systemmodellen zusammen mit der Untersuchung und Bewertung der gesellschaftlichen Wahrnehmung des Wandels (sozio-technische Transformation) das knowhow für eine nachhaltige biologische Transformation des Wirtschaftsstandortes Baden-Württemberg ab.
Ansprechpartner
Dinah Henritzi
Dr. rer. nat.Wissenschaftliche Koordinationsmanagerin
Ralf Takors
Prof. Dr.-Ing.Projektleiter